AUSGEZEICHNET. Während Aleppo erneut von einer Welle der Gewalt erfasst wird, ehrt die UNESCO seine Seifensiedertradition. Die Aleppo-Seife zählt nun zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Sie besteht seit Jahrhunderten aus Oliven- und Lorbeeröl.
Die Nachricht aus Asunción trifft die syrische Großstadt inmitten erneuter Kämpfe zwischen der syrischen Armee des Diktators Bashar al-Assad und Rebellentruppen. In Paraguays Hauptstadt tagte Anfang Dezember 2024 der Zwischenstaatliche Ausschusses für das Immaterielle Kulturerbe der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.
Neben der Aleppo-Seife nahm er 18 weitere handwerkliche Traditionen in seine Liste auf, darunter auch die traditionelle Seifenherstellung im palästinensischen →Nablus.1
Die jahrhundertealte Seifensiedertradition in den Manufakturen in der historischen Altstadt Aleppos leidet seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 unter der fortgesetzten Zerstörung der Metropole. Ein Teil der Seifensieder hat die Betriebe in Vorstädte oder in die Türkei verlegt. In Aleppo selbst sind nur noch wenige verblieben.
Die →Alepposeife wird traditionell aus Oliven und Lorbeeröl sowie Natronlauge hergestellt. Die Anteile des Lorbeeröls variieren. Künstliche Zusätze enthält Alepposeife nicht. Sie wird unter Einsatz von viel Handarbeit in großen Kesseln gesiedet. Charakteristisch ist ihre grüne Farbe, die sich bei längerer Lagerung in ein Wüstengelb verwandelt.
Lange Lagerzeiten und ein hoher Anteil von Lorbeeröl gelten als Qualitätsmerkmal, solche Seifen erzielen entsprechend die höchsten Preise.
[Stand: Dezember 2024]
Quellen:
- UNESCO: «UNESCO-Ausschuss erkennt 19 Traditionen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit an», Pressemitteilung, 04.12.2024, online unter https://www.unesco.de/aktuelles/unesco-ausschuss-erkennt-19-traditionen-als-immaterielles-kulturerbe-der-menschheit-an/ ↩︎