Das Aussalzen des Seifenleims ist ein wichtiger Herstellungsschritt bei der traditionellen Produktion von →Kernseife. In den Kessel mit dem zähflüssigen Seifenleim wird dazu Kochsalz eingerührt.
Dadurch trennt sich der Kesselinhalt in die oben aufschwimmende Seife (den sogenannten Seifenkern, der der Kernseife ihren Namen gibt) und die →Unterlauge, die auch das →Glyzerin enthält. Die Trennung entsteht durch die unterschiedliche Dichte beider Phasen.
In der traditionellen mitteleuropäischen Herstellungspraxis, bei der →Pottasche aus Holzasche eingesetzt wurde, diente dieser Arbeitsschritt auch der Umwandlung der im Kessel befindlichen (weichen) Kaliseife in feste Natronseife.
Wichtig war das Aussalzen auch zur Entfernung von Fremdstoffen, die durch Verunreinigungen der →Laugen und →Fette in den Kessel eingetragen wurden. Sie sanken durch ihr Gewicht in die →Unterlauge und wurden mit ihr weggegossen.
Quellen:
Frey, Wolfgang: «Die Renaissance der Seife», Heiligkreuz, 2025.